Spende fürs Wiesmet

Die Bürgerstiftung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen unterstützt das Artenschutzprogramm des Landesbunds für Vogelschutz mit 1.500 Euro. Der Vorsitzende der Stiftung, Landrat Gerhard Wägemann, übergab kürzlich in der Umweltstation des Muhrer Altmühlsee-Informationszentrums die Spende an Verena Auernhammer, die Gebietsbeauftragte des LBV für die Region Brombachsee, Altmühlsee und das Vogelschutzgebiet Wiesmet.

Die Bürgerstiftung unterstützt ehrenamtliche Projekte im sozialen und kulturellen Bereich, aber auch den Umweltschutz. Da passte das Artenschutzprogramm des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) ebenfalls gut ins Konzept. Es war Wägemann deshalb eine Freude, den anwesenden Vertretern des Landesbundes für Vogelschutz mitteilen zu können, dass die Förderung einer Sicherungsvorrichtung für die Brut der Brachvögel im Wiesmet zwischen Muhr am See, Hirschlach und Ornbau nach Beschluss der Gremiumsmitglieder mit der Spende unterstützt werden kann.

Denn in der vergangenen Zeit sind in dem genannten Gebiet zunehmend Gelege und bereits geschlüpfte Jungvögel Beute von umherziehenden Füchsen geworden.

Waren es früher seine nächtlichen Besuche im Hühnerstall, die den Fuchs in die Kritik brachten, so sind es im konkreten Fall seine Eingriffe in die Restvorkommen der Brachvogelpopulation, die ihm keine Freunde machen.

Auch in Kreisen des Naturschutzes wird bei der Aufstellung und Fortschreibung von Pflege- und Entwicklungsplänen die Frage diskutiert, ob der Fuchs nur ein vorübergehendes Problem ist, oder ob seine Einflussnahme auf gefährdete Bodenbrüter so gravierend ist, dass auch in Schutzgebieten ein Prädatorenmanagement eingeführt werden muss. Verena Auernhammer erklärt, dass im Wiesmet inzwischen ein selbst aufgesetzter Schutzversuch gestartet ist. Für knapp 6.000 Euro wurden Füchse abweisende, mobile Schutzzäune beschafft, die nach Absprache mit den jeweiligen Landwirten, Jägern und Behörden während der Brutzeit weiträumig um die Nester aufgestellt werden. Die während der diesjährigen Brutsaison gesammelten Erfahrungen bestätigen den Initiatoren heute schon, dass wesentlich mehr Brutplätze von Füchsen unbehelligt geblieben sind und demnach auch wesentlich mehr Bruterfolge registriert werden konnten. Dies stimmte auch den Artenschutzbeauftragten des LBV, Dr. Andreas von Lindeiner zuversichtlich. Er setzt sich auch mit einem neuen „chance.natur“ genannten Großprojekt im Bereich des Altmühltals dafür ein, die Situation zu verbessern. Neben dem Landesbund für Vogelschutz sind daran auch die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach und der Landschaftspflegeverband Mittelfranken beteiligt. Das neue Projekt beinhaltet ein Prädatorenmanagement, die Besucher sollen im Bereich der Wiesenbrüterschutzgebiete besser gelenkt werden, die Lebensraumstrukturen verbessert und Magerflachlandwiesen weiter erhalten werden.

Foto: Roland Fitzner (v. l.): Utz Löffler Untere Naturschutzbehörde, Claudia Beckstein LBV-Kreisvorsitzende, Stiftungsvorstand Gerhard Wägemann, Dr. Andreas von Lindeiner LBV-Referatsleiter Artenschutz, Verena Auernhammer LBV-Gebietsbetreuerin, Sabine Bartke Landratsamt, Stiftungsrat Dekan Konrad Bayerle